Vielleicht kennst Du das Gefühl auch:
Du denkst, dass Du manche Dinge in Deinem Leben nur fake-st. Dass Du sie eigentlich gar nicht echt beherrscht, aber mit Mühe und Not den äußeren Anschein erwecken kannst, dass Du es doch im Griff hättest.
Es kostet Dich enorm Kraft, Deine Selbstzweifel und -kritik so weit zu unterdrücken, dass Du Dich nicht ständig in Frage stellen musst. Oft denkst Du, dass Du Deinen Job oder was immer es ist, in dem Du meinst, Dich beweisen zu müssen, noch perfekter und noch besser machen müsstest, damit ja nicht auffliegt, wie wenig Du es eigentlich draufhast.
Natürlich sind diese Gedanken nicht ständig präsent, aber sie schlummern am Grund meiner Seele, bereit anzuspringen, wenn etwas schiefgeht oder nicht die Erwartungen trifft.
Ich habe gerade erst heute Nachmittag in einem Radiobeitrag gehört, dass solche Gedanken einen Namen haben: „Hochstapler-Syndrom“ nennt man das.
Ich fühle mich als Hochstaplerin. Als Möchtegern-Mutter, Möchtegern- Berufstätige, Möchtegern- Hundebesitzerin, Möchtegern- Köchin, Möchtegern-Gärtnerin, Möchtegern-Freundin, Möchtegern-whatever. Die Liste ist unvollständig.
Mein Blick ist dabei tunnelartig auf all meine echten oder eingebildeten Defizite gerichtet.
Das, was ich gut mache, worin ich stark oder doch wenigstens okay bin, gerät komplett aus dem Sichtfeld.
Das ist keine sehr aufbauende Wahrnehmung meiner selbst, die sich aber leider ziemlich hartnäckig in mir eingenistet hat.
Es wird wahrscheinlich eine Lebensaufgabe für mich bleiben, die Perspektive wechseln zu können. Weg von meinen Zweifeln und der Selbstkritik und hin zu jemandem, der mir etwas anderes sagt.
Ich fühle mich als Möchtegern.
Aber Jesus: möchte gern.
Er möchte mich gerne überzeugen, dass ich genug bin.
Nicht gerade so eben genug, dass noch ein Auge fest zugedrückt werden muss bei der Bewertung.
Nein. Genug. Vollkommen genug.
So genug, dass ich genau jetzt und bis in alle Ewigkeit geliebt bin.
Meine Seele braucht diese Wahrheit. Immer wieder. Täglich. Stündlich. Augenblicklich.
Vielleicht fühlst Du Dich auch manchmal so (wenn der Radiobeitrag nicht gelogen hat, dann bin ich mit dem Hochstapler-Syndrom nicht alleine).
Mich kostet es manchmal all meine Kraft und all meine Überwindung, mich innerlich von meiner Möchtegern-Mentalität zu lösen.
Aber ich wünsche mir, dass ich es mehr und mehr schaffe und dann auch lerne, mein Herz für die Antwort von Jesus zu öffnen.
Er sagt:
Ja, ich möchte gerne.
Dich.